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Inspirierende Grenzen ¦ Inspring Limits


English version below


Die letzten Monate hatten mir neue Grenzen aufgezeigt – nicht, dass ich an meine Grenzen kam, sondern mehr, dass ich vieles dazu lernen musste oder durfte 😉


Meine Schwangerschaft verlief bis jetzt reibungslos und ich konnte so doch einige Freiheiten mehr geniessen, als ich gedacht hatte. Dennoch musste ich immer wieder schmunzelnd an neue Grenzen stossen und eine andere Perspektive einnehmen.


Hier ein paar kleine und grosse Erkenntnisse:


Winterschuhe – An manchen Tagen reichen «meine Arme» nicht mehr zum Boden. Mein Bedürfnis der Selbstständigkeit ist immer gross – doch hier musste ich meine Grenzen erkennen und lernen um Hilfe zu fragen.


Socken – bis anhin nie wirklich beachtet im Leben, werden sie doch zur Herausforderung. Sitzend im halben Schneidersitz gelingt auch diese Aktion – jedoch mit mehr Zeit und Geduld.


Schnell – Mein Vater lacht immer, da ich «anscheinend» 😉 in vielen meiner Sätze das Wort «schnell» verwende. «Dann mache ich das noch schnell…», «Lass mich nur noch schnell dieses E-Mail schreiben…». Schnell hat eine völlig neue Dimension für mich bekommen. Schnell geht gar nichts mehr. Und wie schön hat es doch Mutter Natur vorbereitet, dass ich dies jetzt schon lernen darf. Denn mit einem Kind gehen die Sekunden im Leben noch schneller vorbei, ohne sich gross von der Stelle bewegt zu haben 😉.


Meins – Seit Monaten ist mein Körper nicht mehr wirklich Meins. Zugegebenermassen hatte ich im 5. Schwangerschaftsmonat meine Mühe damit. Der kleine Mann in meinem Körper akzeptierte meine Grenzen nicht. Er nahm meinen Körper ein, kickte mich fort an und entschied oftmals. Ich war etwas wütend, dass er sich einfach so viel Platz einnimmt. Hier durfte ich dann lernen, seine neuen nichtexistierenden Grenzen als neue Erfahrung anzunehmen. Als gemeinsam zu wachsen und ja immer noch fange ich Kicks seit vier Monaten ab, jedoch nun mehr mit einem Lächeln als mit Wut.


Arbeit – Wer mich gut kennt, weiss wie gerne ich arbeite und auch ein bisschen zu viel manchmal 😊 Ich hatte das Glück, dass ich bis jetzt fit genug war, weiterhin meiner Leidenschaft nachzugehen. Auch durfte ich noch einige Safaris durchführen und schwanger 11 Länder bereisen. In den letzten Wochen bin ich doch müder geworden und merke wie ich mir mehr Ruhe und Zeit gönne. Bewusster mein Körper wahrnehme und mit Selbstliebe mich nicht mehr über Grenzen pushe.


Planung – Ich plane gerne und ticke für mein Leben gerne Listen. So dachte wohl der kleine Mann in meinem Bauch, dass er mir eine neue Aufgabe gibt. Er dreht sich nicht. Er will auch nicht nach all den Brückenlagen, Übungen, Lichtsignalen und sogar einer chinesischen Zigarre, welche stinkend rauchend an meinen kleinen Zehen gehalten wurde 😊. Die Planung und Vorstellung einer natürlichen Geburt wurde mir so genommen. Ich gebe zu, ich war frustriert und auch etwas enttäuscht. Mit der neuen Aufgabe Kaiserschnitt kommen neue Themen auf mich sowie uns auf Paar zu und ich lerne mich einigen Ängsten zu stellen und diese zu überwinden.


Team – Ich hatte immer ein bisschen Mühe meine Aufgaben abzugeben. Oder gar um Hilfe zu fragen. Ich dachte immer, dass ich es allein schaffen sollte, sonst ist es ein Zeichen von Schwäche. Durch die Schwangerschaft durfte ich lernen, dass ich entweder zu viel auf meinem Tisch habe, nichts geht oder ich lerne abzugeben. Ich lerne noch mehr meinem Umfeld zu vertrauen. Diese Erfahrung gilt nicht nur für meine Arbeit, sondern auch in der Beziehung. Mein Partner Julien fordert mich konstant heraus, Aufgaben als Team anzugehen. Diese Lektion ist für die kommende Zeit goldwert. Was für eine wunderbare Erfahrung ich doch machen darf, mich auf ganz viele Menschen um mich herum zu verlassen. Gemeinsam. Zu wachsen. Erfahrungen zu machen. Zu teilen.


So schaue ich auf meine letzten Monate zurück und merke, wie begrenzt meine Sichtweise doch zu gewissen Themen war. Und dass für die aufgezeigten Grenzen vor allem eines wichtig ist/war – Akzeptanz. So werden aus Limitationen inspirierende Grenzen.


 

The last few months have shown me new limits - not that I reached my limits, but more that I had to learn a lot or was allowed to learn a lot 😉


My pregnancy has gone smoothly so far and I have been able to enjoy a few more freedoms than I thought I would. Nevertheless, I had to keep smiling as I reached new limits and took on a different perspective.


Here are a few small and big insights:


Winter shoes - Some days "my arms" don't reach the ground. My need for independence is always great - but here I had to recognise my limits and learn to ask for help.


Socks - never really considered in life until now, they become a challenge. Sitting half cross-legged, this action can be done - but with more time and patience.


Quickly - My father always laughs because I "apparently" 😉 use the word "quickly" in many of my sentences. "Then I'll do this quickly...", "Let me just write this email quickly...". Quickly has taken on a whole new dimension for me. Nothing works quickly anymore. And how beautifully Mother Nature has prepared me to learn this already. Because with a child, the seconds in life go by even faster without having moved much from the spot 😉.


Mine - For months now, my body hasn't really been mine. Admittedly, I struggled with it in my 5th month of pregnancy. The little man in my body didn't accept my boundaries. He took over my body, kicked me away, and often made his own decisions over my body. I was a bit angry that he was just taking up so much space. This challenge gave me the opportunity to learn to accept his new non-existent boundaries as a new experience. As growing together and yes still receiving kicks for four months, but now more with a smile than with anger.


Work - Those who know me well know how much I love to work and also a bit too much sometimes 😊 I was lucky enough to be fit enough to continue to pursue my passion until now. I also got to do a few more safaris and travel to 11 countries while pregnant. In the last few weeks, I have become more tired and noticed how I allow myself more rest and time. I am more aware of my body and no longer push myself beyond my limits with no self-love.


Planning - I like to plan and I like to tick boxes on lists. So, I guess the little man in my belly thought to give me a new task. He's not turning with his head down. Nor does he want to after all the bridge exercises, light signals, and even a Chinese cigar which was held stinking, smoking to my little toes 😊. The planning and imagination of a natural birth were taken away from me. I admit I was frustrated and also a little disappointed. With the new task of a cesarean section comes new issues for me as well as for us as a couple and I am learning to face and overcome some fears.


Team - I always had a bit of trouble handing over my tasks. Or even asking for help. I always thought I should be able to do it on my own, otherwise, it's a sign of weakness. Pregnancy has allowed me to learn that I either have too much on my plate, nothing works or I learn to hand over. I am learning to trust my environment even more. This experience applies not only to my work but also to my relationship. My partner Julien constantly challenges me to tackle tasks as a team. This lesson is golden for the time to come. What a wonderful experience it is to be able to rely on so many people around me. Together. To grow. To make experiences. To share.


I look back on the last few months and realise how limited my perspective was on certain issues. And that one thing above all is/was important for the limits that were pointed out - acceptance. This is how boundaries become inspiring limitations.

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